Apfelschaumwein - das Kultgetränk mit spritziger Kohlensäure.

Cider - Cidre
Die Herstellung von Apfelschaumwein und Apfelsekt hat in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt. Immer mehr Menschen entdecken die Vielfalt dieser erfrischenden Getränke und setzen auf die Qualität von Cider und Cidre aus der Hausmosterei.
Aber sind Cidre und Cider wirklich dasselbe? Nicht ganz - wir zeigen die feinen Unterschiede zwischen den traditionellen Schaumweinen aus Apfel und Co.
Die Herstellung – das Ausgangsprodukt ist stets der Apfelmost.
Bei der Herstellung von Apfelwein, Cider oder Cidre werden im ersten Schritt immer frisch geerntete Äpfel zu einer Obstmaische verarbeitet und gepresst. Der gepresste Apfelsaft wird in einem Druckfass vergoren (fermentiert), d.h. der in den Früchten enthaltene Fruchtzucker wird durch Hefepilze nach und nach in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Im Gegensatz zum stillen deutschen Apfelwein, in Hessen auch Ebbelwoi genannt, bleibt hier die Kohlensäure im Saft, so dass ein prickelnder Apfelschaumwein entsteht.
Cider und Cidre – die Reifezeit macht den Unterschied.
Der eigentliche Unterschied zwischen Cider und Cidre liegt in der Dauer der Gärung. Während die Gärung beim britisch-irischen Cider lange dauert, bricht sie beim französischen Cidre sehr früh ab. Dies wirkt sich auf den Alkoholgehalt beider Getränke aus. Je länger der Gärprozess dauert, desto mehr Fruchtzucker wird zu Alkohol und Kohlensäure abgebaut.
Herkunft und Geschmack – von süffig bis herb.
Cider - der herbe Apfelwein aus dem Pub.
Durch den längeren Gärprozess ist der Alkoholgehalt von englischem Cider mit 4 bis 8 % höher als bei süßem Cidre. Apfel Cider ist daher eher herb-trocken und kräftig im Geschmack. Für die Herstellung von Cider werden daher vor allem herbe und zuckerarme Apfelsorten mit festem Fruchtfleisch verwendet. Diese alten Sorten sind meist auf Streuobstwiesen zu finden. Durch die Zugabe von Zucker kann der Alkoholgehalt von Cider sogar auf bis zu 12 % erhöht werden. In England und Irland wird Cider traditionell wie Bier gezapft und aus Pint oder Half Pint Gläsern getrunken. Ein Birnen Cider wird als Perry bezeichnet.

Cidre - Apfelwein aus der Bretagne und Normandie.
Französischer Cidre variiert je nach Gärung. Cidre Doux ist ein süßer, süffiger Apfelschaumwein mit 2 bis 3 % Alkohol. Cidre Brut ist trockener mit 4 bis 5 % Alkohol. Hier gibt es noch Zwischenstufen wie Demi-Sec (halbsüß) und Extra Brut (mit bis zu 8 % Alkohol). Im Vergleich zum Cider schmeckt der Cidre meist fruchtiger mit feineren Aromen. Der Cidre wird gut gekühlt bei einer Temperatur von 7 Grad serviert und aus Weißweingläsern getrunken. Im Falle einer edlen Gärung in der Flasche, wie es auch beim Champagner üblich ist, können auch Sektgläser verwendet werden. Ein Cidre aus Birnen wird als Poiré bezeichnet.

Spanischer Sidra - der Apfelwein aus Asturien.
Im Baskenland und in Asturien wächst die Hälfte aller Apfelsorten der Welt. Aus diesem Grund ist Nordspanien berühmt für seinen goldenen, herb-trockenen Apfelwein. Vor allem das Servieren des Sidra ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Dabei hält der Wirt die Flasche so hoch wie möglich und lässt den edlen Tropfen durch die Luft nach unten fließen, bevor er im Glas aufgefangen wird. Durch den Aufprall im Glas wird der Sidra prickelnd. Deshalb sollte er sofort getrunken werden, damit er im Mund perlt und sein volles Aroma entfalten kann.
